Frýdek-Místek, Bazilika Navštívení Panny Marie

Gottesdienste

Info

Eine Sandsteinstatue der Jungfrau Maria mit kleinem Jesus wurde
auf dem Hügel Vápenky in Frýdek im Jahr 1665 auf Kosten
der hiesigen Obrigkeit errichtet. Die Madonnaplastik steht auf dem
Schlangenkopf und auf dem Halbmond, typologisch ist verwandt
mit Gnadenstatue der Jungfrau Maria in steirischem Mariazell. Der
Autor der Madonna von Frýdek ist wahrscheinlich der schlesische
Künstler Salomon Steinhoffer. Der Vápenky-Hügel begann bald
vom Wunderruf starren. Im Jahr 1706 wurde hier eine geräumige
Holzkapelle errichtet und die Gnadenstatue wurde auf dem Hauptaltar
gestellt. Zu den Wundern der Jungfrau Maria von Frýdek, neben Zehner
der Heilungen der Kranken, war auch das Ereignis aus dem 22. Juli 1707
gezählt. Bei einem Wolkenbruch riss der starke Wind die Kapelle auf
dem Vápenky-Hügel nieder und fallende Dachbalken zerbrachen den
Sockel der Marienstatue. Die Plastik allein blieb ungeschädigt. Die Kapelle war wiederaufgebaut. Sie wurde Schauplatz der langen
und betrübten Streitigkeit zwischen dem Pfarrer aus Frýdek Wenzel Thaddäus Faldyna und dem Inhaber der Herrschaft Frýdek
Franz Wilhelm Praschma von Bilkau, der die Seelsorge des Wallfahrtsorts den Minoriten aus Troppau anvertrauen wollte. Dank
der Intervention des Kaisers Karl VI. blieb Vápenky-Hügel in Obhut der Pfarrer aus Frýdek. Weil die Zahl der Marienverehrer auf
hiesigen Wallfahrten alljährlich stieg, forderte die unerträgliche Situation zum Ausbau der Kirche auf. Der Breslauer Bischof wählte
aber reservierte Haltung und im Jahr 1735 bestimmte er eine geistliche Kommission, die die Echtheit der Wunderheilungen auf
Befürwortung der Jungfrau Maria von Frýdek prüfen sollte. Die Abschlüsse waren positiv und dem Kirchenausbau stand nichts
im Weg. Zur Realisation der monumentalen und geräumigen Kirche nach dem Projekt von Bartholomäus Wittwer, Maurermeister
aus Breslau, entschlossen sich Pfarrer aus Frýdek Christoph Johann Paška und Witwe nach Franz Wilhelm Praschma, Karoline
Franziska Theresia, geb. von Almesloe. Der Grundstein wurde am 4. Oktober 1740 gelegt. Der Ausbau war durch schlesische
Kriege verschleppt. Am 13. Mai 1759 wurde die Kirche vom Besuch der Jungfrau Maria durch Breslauer Bischof Philipp Gotthard
Schaffgotsch ausgeweiht. Die zwei Kirchenturmen, die eine neue Dominante von Frýdek wurden, waren erst im Lauf der 70. Jahre
des 18. Jahrhunderts ausgebaut.
Die Kirche ist 47,25 m lang, 25,25 m breit und 22,75 m hoch. Auf ihrem Bau beteiligten sich die vorderen schlesischen und
mährischen Künstler. Nach den Seiten des Kirchenschiffs sind sechs Seitenkapellen mit Altären mit wertvollen Bildern (von Elias
Franz Ignatz Herbert, Landsmann aus Fulnek) und Plastiken. Die Altäre auf der rechten Seite in der Richtung vom Hauptaltar sind
dem St. Josef, St. Philipp und St. Hedwig, Patronin von Schlesien geweiht. Auf der Gegenseite dann dem St. Michael, St. Franz von
Assisi und St. Johannes von Gott. Hinter dem Hauptaltar mit Gnadenstatue der Jungfrau Maria von Frýdek, gefertigt im Jahr 1796,
befindet sich die Kapelle von St. Johannes Nepomuk. Auf der rechten Seite schliesst zum Presbyterium die Kapelle des Hl. Kreuzes,
wo sich die Familiengruft Praschma von Bilkau befand. Aus dem Kircheninterieur fesselt Aufmerksamkeit noch Garnitur der
Beichtstühle aus der Hälfte des 18. Jahrhunderts, um 100 Jahre jüngere Garnitur der Bilder mit Motiven aus dem Leben der Jungfrau
Maria oder die Orgel im Barockschrank aus 1763. Einen unwegdenkbaren Teil der Wallfahrtskirche in Frýdek stellt geräumige Krypta
mit mumifizierten Körpern der Pilgrime aus Mähren vor, die im angeschwollenen Fluss Ostravice ersäuften. Auch manchen, in der
Wallfahrtskirche tätigen Priester aus dem 18. Jahrhundert, ruhigen hier wie auch die Mitglieder des Grafengeschlechts Praschma
von Bilkau. Im Jahr 2007 waren in der Dytrichs Glockengiesserei in Brodek bei Přerov zwei neuen Glocken abgegossen, Jungfrau
Maria von Frýdek (850 kg) und St. Josef (490 kg), die am 5. April 2008 festlich durch Ostrauer-Troppauer Bischof František Václav
Lobkowicz eingesegnet waren und im linken Turm gehängt. Vier Barockplastiken aus dem 18. Jahrhundert (St. Antonius von
Padua, St. Raphael, St. Gabriel und St. Judas Thaddäus) verzieren renovierten Tempelhof, weiter befinden sich hier noch Statuen
des St. Michaels und St. Karls Borromäus aus 1840 und Statuen der tschechischen Nationalpatronen St. Wenzel und St. Adalbert
aus 1949. In den 70. Jahren des 19. Jahrhunderts wurden um die Wallfahrtskirche 14 Kapellen des Kreuzwegs gebaut, die im
Jahr 1877 geweiht waren. In der Mitte des Areals wurde in den Jahren 1880–1882 die Ringkapelle des Heiligsten Herzens Jesu,
sog. Römische gebaut. Ein unmittelbares Vorbild für diesen Bau war die Gruft des österreichischen Dichters und Prosaikers Anastas
Grün in slowenischen Leskovec. Das ganze Areal wurde in den Jahren 2010–2011 renoviert.
Berühmte Wallfahrten zur Jungfrau Maria von Frýdek überstanden trotz verschiedenen Hinderungen die Jahrhunderte. Ausser drei
Hauptwallfahrten an Festen des Besuchs der Jungfrau Maria, der Mariä Himmelfahrt und der Geburt der Jungfrau Maria, finden
hier jeder erste Samstag im Monat Diözesewallfahrten für neue Priester- und Ordensberufungen statt. Die Wallfahrtskirche in
Frýdek mit Palladium des Teschner Schlesiens war für aussergewöhnliche und kultur-historische Wert dieses Ortes am 30. August
1999 durch Papst Johannes Paul II. auf sog. kleinere Papstbasilika (basilika minor) aufgehoben und so hat sie sich unter den
bedeutsamsten katholischen Heiligtümer der Welt eingereiht.

Distanz zu dem Objekt

Bahnstation

2 km

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